Gernot Rumpf

Gernot Rumpf (* 17. April 1941 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Katharina von Bora am Lutherbrunnen in Ludwigshafen

Familie

Rumpf ist der Sohn des pfälzischen Bildhauers Otto Rumpf, der seinerseits aus einer Kaiserslauterer Bildhauerfamilie stammte. Seine Mutter war Martha Rumpf geb. Jung.[1]

Gernot Rumpf ist seit 1981 mit der Bildhauerin Barbara Rumpf (* 1960 in Neustadt an der Weinstraße) verheiratet, mit der er vier Kinder hat, darunter die Keramikerin Eva Rumpf. Er lebt im Geburtsort seiner Frau.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur am Altsprachlichen Gymnasium (seit 1964 Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium) in Neustadt absolvierte Gernot Rumpf von 1964 bis 1970 ein Bildhauerstudium mit Diplomabschluss an der Akademie der Bildenden Künste in München bei den Professoren Josef Henselmann und Hans Ladner. 1965 eröffnete er eine eigene Werkstatt für Bronzeguss. 1967 bis 1969 erfolgte eine Weiterbildung über ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.

1973 erhielt Rumpf an der Universität Kaiserslautern einen Lehrauftrag, der 1979 in eine Professur umgewandelt wurde. 1980 und 1983 hatte er eine Gastprofessur an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg inne.

Rumpf wurde bekannt vor allem durch seine Brunnen und Plastiken mit pfälzischen und biblischen Motiven, die nicht nur in deutschen Städten, sondern z. B. auch in Jerusalem und Tokio zu sehen sind. Ein Teil der Arbeiten kam unter künstlerischer Mitwirkung von Rumpfs Ehefrau zustande.

Werke

Weinbrunnen in Bad Bergzabern
Saubrunnen in Bornheim (Pfalz)
Ochs-und-Esel-Brunnen in Dannstadt
Brunnen im Innenhof der Abtei Hamborn
Buchhornbrunnen in Friedrichshafen
Forellenbrunnen in Geislingen an der Steige
Löwenbrunnen in Jerusalem
Erfinderbrunnen in Koblenz
Lutherbrunnen in Ludwigshafen
Glockenbaum vor dem Kultusministerium in Mainz, genannt Beamtenwecker

(Auswahl, sortiert nach Orten, Entstehungszeit in Klammern)

  • Alzey
    Rossmarktbrunnen (1985)
  • Bad Bergzabern
    Weinbrunnen (1977)
  • Bad Dürkheim
    Altarkreuz aus Bronze mit Tieren und Pflanzen in der evangelischen Kirche im Stadtteil Leistadt (1994)
  • Bornheim (Pfalz)
    Saubrunnen
    Max und Moritz-Platz| mit Lehrer-Lämpel-Brunnen, Witwe Bolte sowie Max und Moritz
  • Dannstadt-Schauernheim
    Ochs- und Esel-Brunnen im Ortsteil Dannstadt (1998)
  • Deidesheim
    Geißbockbrunnen (1985)
  • Dettingen
    Rathausbrunnen (2000)
  • Duisburg
    Brunnen im Kreuzganghof der Abtei Hamborn (1993)
  • Edenkoben
    Lederstrumpfbrunnen (1987)
  • Erbes-Büdesheim
    Gestaltung des Weedeplatzes mit Kneippbrunnenbecken (2007)
  • Essen-Werden
    Bronzeschrein des hl. Liudger in der Abteikirche (1984)
  • Essen-Rellinghausen
    Radleuchter über dem Altar in St. Lambertus (1995)
  • Flörsheim am Main
    Brunnenskulptur vor dem Mainturm
  • Friedrichshafen
    Buchhornbrunnen
  • Fürth
    Paradiesbrunnen (1995)
  • Geislingen an der Steige
    Forellenbrunnen (1982)
  • Heidelberg
    Brückenaffe
  • Herxheim bei Landau
    Dorfbrunnen (1989)
    Tabakbrunnen im Ortsteil Hayna
    Waschanlage zur Jahrhundertwende
  • Jerusalem
    Löwenbrunnen (1989)
  • Kaiserslautern
    Kaiserbrunnen am Mainzer Tor (1987)
  • Koblenz
    Erfinderbrunnen (1983)[2]
  • Konstanz
    Kaiserbrunnen
  • Ludwigshafen am Rhein
    Lutherbrunnen vor der Kriegsruine der Lutherkirche
  • Mainz
    Glockenbaum, im Volksmund Beamtenwecker genannt (1974/75)
    Heunensäule (1975)
    Menschenfischeraltar in St. Peter (1989)
    Stein- und Bronzearbeiten in der evangelischen Kirche Ebersheim
  • Mannheim
    Papyrusbrunnen in der Nähe des Wasserturms (1984)
    Regenbrunnen in der Gottlieb-Daimler-Straße (1977)
  • Nagold
    Fabelbrunnen (1999)
  • Neustadt an der Weinstraße
    Elwetritschen­brunnen am Marstallplatz (1978)
    Löwe Leo vor dem Rathaus
    Paradiesbrunnen am Kartoffelmarkt (1973)
  • Obermoschel
    Elwetritschenbrunnen am Kirchplatz
  • Otterstadt
    Otterdritschenbrunnen (2004)
  • Speyer
    Lesepult in der Gedächtniskirche der Protestation
  • Trier
    Minotaurus in der Paulinstraße (1983)
  • Viersen
    Remigiusbrunnen am Remigiusplatz
  • Wernigerode, Turmschnecke, 2005, Altstadt
  • Worms
    Altartisch in der Kirche St. Peter Herrnsheim
  • Xanten
    Bronzealtar in der Stiftskirche St. Viktor

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans G. Hausen, Rudolf Joeckle: Die Elwedritsche des Gernot Rumpf. Pfälzische Verlagsanstalt, Neustadt an der Weinstraße 1981. 
  • Kunstkreis Viersen (Hrsg.): Gernot Rumpf und der Remigiusbrunnen in Viersen. Verlag Eckers, Viersen 1981, ISBN 3-923072-00-7. 
  • Hans G. Hausen, Gerd Schattner: Der Kaiser-Brunnen von Gernot Rumpf. Verlag Hartung-Gorre, Konstanz 1990, ISBN 3-89191-338-9. 
  • Egon Ehmer, Karin Patock: Herxheim. Geschichte und Leben rund um den Dorfbrunnen von Gernot und Barbara Rumpf. Verlag Studio h, Kaiserslautern 1994, ISBN 3-931059-00-6. 
  • Verein Südliche Weinstraße (Hrsg.): L’Atelier Mourlot. Gernot Rumpf – die Löwen von Jerusalem. Ausstellungskatalog der 9. Weintage der Südlichen Weinstraße (Frank-Loebsches Haus Landau in der Pfalz, 7. bis 10. Juni 1996), Landau 1996. 
  • Hans G. Hausen: Der Löwenbrunnen zu Jerusalem von Gernot und Barbara Rumpf. Verlag Hartung-Gorre, Konstanz 2000, ISBN 3-89649-518-6. 
Commons: Gernot Rumpf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verkehrsverband Pfalz und Pfälzerwald-Verein: Die Pfalz am Rhein. Bände 40–41, 1967: „Von Gernot Rumpf, dem Sohn des Bildhauers Otto Rumpf, der wiederum aus einer Kaiserslauterer Bildhauerfamilie stammt, zeigt die Mainzer Ausstellung vielfältige Schaffensproben, und zwar plastischer und graphischer Art:…“
  2. Wolfgang Schütz: Rumpf, Professor Gernot. Kurzbiographie von Gernot Rumpf sowie Besprechung des vom Ehepaar Rumpf geschaffenen Erfinderbrunnens, der im Koblenzer Volksmund auch „Arche Noah“ genannt wird. In: Koblenzer Köpfe. Lebensbeschreibungen über Personen der Stadtgeschichte und Namensgeber für Straßen und Plätze. Verlag für Anzeigenblätter, Mülheim-Kärlich, S. 310 (ohne Jahr, ohne ISBN). 
  3. Vita von Barbara und Professor Gernot Rumpf auf www.dettingen-teck.de, 5. Oktober 2016.
Normdaten (Person): GND: 118604139 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81078630 | VIAF: 95706658 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rumpf, Gernot
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und Medailleur
GEBURTSDATUM 17. April 1941
GEBURTSORT Kaiserslautern